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Dachpappe von Flachdächern fachgerecht entfernen

Dachpappe von Flachdächern fachgerecht entfernen

Flachdachabdichtung, mehrlagig, aus Dachpappe von einer Holzdachschalung entfernen und entsorgen. So lautet die Aufgabenstellung. Später soll das Dach komplett entfernt werden. Der Zimmermann beauftragt für den Abbruch einen Nachunternehmer.

Baustopp auf halber Strecke

Der Bauherr hat einen SiGeKo beauftragt. Routinemäßig kommt dieser auf die Baustelle. Der Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator macht seinen Job. Er ruft einen Baustopp für die Dachabbrucharbeiten aus. Der Dachboden muss gesperrt werden. Was ist geschehen?

Bitumenpappe oder Teerpappe, das ist hier die Frage

Innerhalb des nicht ausgebauten Dachgeschosses riecht es nach Teer. Der SiGeKo hat die Vermutung dass es sich bei der Dachabdichtung um eine alte Teerpappe handelt. Da allein der Geruch kein sicheres Indiz dafür ist veranlasst er eine Untersuchung auf PAK. Die Laborkosten liegen hier im maximal 2-stelligen Bereich.

Die Nase lag richtig.

Der PAK-Wert liegt deutlich oberhalb des Grenzwertes. Teerhaltige Dachpappen wurden bis in die frühen 1970er Jahre verwendet. Oftmals findet man bei alten Flachdächern viele Lagen Dachpappe übereinander. Die unteren Lagen sind oft viele Jahrzehnte alt. PAK steht im Verdacht Krebs erzeugen zu können. Beim Umgang mit PAK-haltigen Produkten bzw. Stäuben erfolgt eine akute Reizung der Haut, Augen und Atemwege.

Problem wurde zu spät erkannt

Der Nachunternehmer hat aus Unwissenheit keinerlei Schutzmaßnahmen für seine Mitarbeiter und die Umgebung getroffen. Beim Abstoßen der Dachpappe von der Holzschalung sind erhebliche Mengen Staub und Krümel durch die Ritzen der Schalung in den nicht ausgebauten Dachraum gelangt. Im Dachraum lagerten erhebliche Mengen an Baumaterial aber auch Abbruchmaterial aus anderen Gebäudeteilen. Eine Abdeckung war nicht erfolgt.

Mühsame Reinigung notwendig

Bei vorausschauender Arbeitsweise hätte man im Vorfeld der Maßnahme das Dachgeschoss vollständig beräumt und eine Plane zum Auffangen der Stäube ausgelegt. Nun aber musste sämtliches Material mühsam und aufwändig gereinigt werden. Hier wurde sehr viel Zeit verbraucht und somit Kosten produziert. Logisch das sich auch die Bauzeit verlängert hat.

Tipps zur Vermeidung von Überraschungen

Alte Dachpappen sollten immer als potentiell verdächtig eingestuft werden. Die Entnahme einer Materialprobe ist relativ einfach und kostet nicht viel. Sinnvollerweise sollte hier auch gleich die Stärke der Abdichtungen ermittelt werden. Es gilt, je mehr Lagen desto mehr Aufwand. Wenn teerhaltig, dann mehr Aufwand als bei Bitumen.

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