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Asbestplatten an einem Fertighaus

Asbestplatten an einem Fertighaus entfernen, was kostet das?

Ein wunderschönes Fertighaus in bester Lage. Baujahr 1970. Da muss man nicht lange überlegen. Der Verkäufer weist darauf hin dass die Fassade asbestbelastet ist. Der Käufer erkundigt sich bei hiesigen Firmen mit welchen Kosten er rechnen muss. Bei gut 100 qm Außenwand solle er mit rund 3000 Euro rechnen.

Im Verhältnis zum Kaufpreis ist das nicht viel. Der Kauf wird perfekt gemacht.

Die junge Familie zieht ein. Innen fängt man an zu renovieren. Außen soll auch noch eine neue Fassade ran, bevor es richtig kalt wird. Ein Handwerker öffnet die Fassade und schüttelt den Kopf. Das ist kein Asbestzement!

Wo liegt das Problem?

Asbestzement klingt anders und sieht auch anders aus. Die alten Bauakten werden gesichtet. Hier steht nun „Promabest“ mit Kunststoffputz als Wetterschale. Promabest Platten wurden überwiegend als Brandschutzplatten eingesetzt. Diese Platten haben eine deutlich geringer Dichte als Asbestzementplatten und zählen zu den „schwachgebunden“ Asbestprodukten.

Asbest ist nicht gleich Asbest

Sehr häufig besteht die Wetterschale bei Fertighäusern aus Asbestzementplatten. Die Asbestfasern sind fest im Produkt gebunden. Bei der Demontage der Platten ist die Faserfreisetzung relativ gering. Daher sind die Schutzmaßnahmen für Sanierungspersonal und Umwelt überschaubar. Hier hätte der Preis auch gepasst.

Was ist zu tun?

Beim Umgang mit schwachgebunden Asbestprodukten gelten folgende Anforderungen: Unterdruckdichte Abschottung, Unterdruckhaltung mit Unterdrucküberwachung, Zugang über 4-Kammerschleuse mit Luftdusche und Nassdusche. Ausschleusen der demontierten Materialien über eine Zweikammer Materialschleuse mit Zwangsverriegelung und Nassreinigung. Feinreinigung sämtlicher Oberflächen. Freimessung vor Aufhebung der Abschottung.

Warum ist das so teuer? Was kostet das wirklich?

Eine unterdruckdichte Abschottung im Außenbereich herzustellen ist extrem aufwändig. Die Sanierungskräfte müssen mit einer gebläseunterstützten Vollmaske arbeiten. Alle zwei Stunden Pause machen und beim ausschleusen duschen. Eine Beheizung der Anlage ist notwendig. Promabest Platten mit Kunststoffputz müssen aufgrund des hohen TOC und DOC-Wertes auf eine Untertage Deponie verbracht werden. Die Rechnung lautet auf 25 000 Euro.

Fazit:

Promabest Platten als Wetterschale sind eher selten anzutreffen. Wegen der hohen Kosten für die Sanierung lohnt es sich genauer hinzusehen.

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