Taubenkot entfernen, aber wie?
Taubenkot entfernen, aber wie?
Auf einem Dachboden soll eine Wärmedämmung verlegt werden. Jahrzehntelang fühlten sich hier viele Generationen an Tauben wohl. Die Hinterlassenschaften sind gewaltig. Teilweise ist der Fußboden gar nicht mehr zu erkennen. Der Taubendreck muss weg.
Kann man davon Krank werden?
Tauben scheiden mit dem Kot viele Mikroorganismen aus. Darunter können sich auch krankheitserregende Organismen sowie der Erreger der Papageienkrankheit befinden. Weitere Gefährdungen sind durch Taubenzecken und Milben gegeben. Bei Tätigkeiten in mit Taubenkot verunreinigten Bereichen kann die Aufnahme der Krankheitserreger über die Atmung, den Mund und auch über die Haut erfolgen. Eine Infektion kann schwerste Erkrankungen hervorrufen.
Welche Gesetze und Vorschriften sind zu beachten?
Die im Taubenkot enthaltenen Mikroorganismen sind biologische Arbeitsstoffe im Sinne der Biostoffverordnung (BioStoffV). Der Unternehmer hat gemäß § 5 der BioStoffV eine Gefährdungsbeurteilung zu erstellen. Praktische Hinweise gibt hierzu die Handlungsanleitung der Tiefbau Berufsgenossenschaft. Für den erstmaligen Umgang mit Taubenkot muss eine Anzeige nach § 13 der BioStoffV an das LAGETSI (in Berlin) gemacht werden.
Welche Schutzmaßnahmen sind zu treffen?
Wenn Tätigkeiten in stark mit Taubenkot verunreinigten Bereichen ausgeführt werden müssen sind folgende Maßnahmen zu ergreifen: Abschottung, Schwarz-Weiß-Anlage, Einweganzüge, Gebläse unterstützte Vollmaske mit P3 Filter, Vinylbeschichtete Arbeitshandschuhe.
Der typische Ablauf einer Sanierung:
Schwarz-Weiß Trennung herstellen, Vordesinfektion. Entfernung Taubenkot möglichst ohne Staubfreisetzung. Taubenkot in geeignete Behälter verpacken und Reinigung der Verpackung, Ausschleusen der Behälter. Feinreinigung aller Flächen mittels H-Sauger. Nachdesinfektion.
Wie wird Taubenkot entsorgt?
Bei Taubenkot hat es sich um „nicht gefährliche Abfälle“. Die Entsorgung erfolgt unter der Abfallschlüssel Nr. 020106 – Geflügelkot, tierische Ausscheidungen, Gülle, Jauche und Stallmist.