Sekundärkontamination... Schon mal gehört?
Eine 3 mm starke Teerpappe unter dem Estrich
Zum ersten Mal gefreut
Ein Schadstoffkataster hat vorgelegen. Der Befund: Eine Abdichtung aus Teerpappe unterhalb einer Estrichschicht. Diese soll entfernt und entsorgt werden. Das volle Programm in Bezug auf den Arbeits- und Umweltschutz wurde eingeplant. Die Pappe war nicht einmal verklebt. Einfach zusammenrollen, fertig.
Die erste Überraschung
Der Estrich liegt im Container. Die Sonne scheint darauf. Schon aus einiger Entfernung riecht man dass hier etwas nicht stimmt. An eine Entsorgung als Bauschutt ist erst einmal nicht zu denken. Eine Deklarationsanalyse wird erstellt. Es handelt sich um gefährlichen Abfall. Dieser muss in der Bodenwaschanlage gereinigt werden. So teuer ist das gar nicht, wäre da nicht die…
…Verpflichtung zur Andienung
In einigen Bundesländern wie z.B. in Berlin / Brandenburg sind gefährliche Abfälle Andienpflichtig. Eine übergeordnete Behörde lenkt die Abfallströme. Ein Einzelentsorgungsnachweis muss beantragt werden. Die Behörde, in Berlin die SBB, muss dem Entsorgungskonzept zustimmen. Ein Zuweisungsbescheid wird durch die SBB erstellt. Von der Analyse bis zur Zuweisung vergehen oft vier Wochen. Gefährlicher Abfall darf die Baustelle nicht verlassen.
Ein Unglück kommt selten allein
Der gefährliche Estrich ist weg, die Teerpappe auch. Die Räume wurden gründlich mit K1 Saugern und durch feuchtes wischen gereinigt. Alles sieht sehr sauber aus. Aber es stinkt nach Teer. Sehr stark sogar. Messungen werden veranlasst. Die Quelle wird gefunden. Die Rohdecke ist so stark sekundär belastet, dass weitere Maßnahmen erforderlich sind.
Damit sollte man rechnen
Der Boden musste komplett mit einer Epoxidharz Beschichtung versiegelt werden. Um auf Nummer Sicher zu gehen, wurde zusätzlich noch eine Valutect Folie verlegt. Das Konzept ging auf. Die Belastung der Raumluft war wieder im grünen Bereich.
Fazit: Wo Teer ist, ist oft noch mehr...