Asbest an sehr ungewöhnlichen Orten
Asbest an sehr ungewöhnlichen Orten
Ein Verwaltungsgebäude soll umfangreich saniert werden. Diverse Abbrucharbeiten stehen an. Der Bauherr ist Profi. Er hat ein professionelles Ingenieurbüro damit beauftragt ein Schadstoffkataster zu erstellen. Eine Vielzahl verdächtiger Stoffe wird gefunden und untersucht. Die Schadstoffsanierung wird als gesondertes Los vergeben.
Eine solide Arbeit
Im ganzen Objekt befinden sich Zwischendecken aus MF-Deckenplatten oder Gipskarton. Auch hier hatte der Gutachter zahlreiche Öffnungen hergestellt um nachzusehen, was sich dahinter verbirgt. Wie erwartet wurden hier Dämmungen und Rohrisolierungen aus KMF gefunden. Auch Asbestzementrohre waren unter den Decken versteckt.
Alles läuft nach Plan…
Die einzelnen Sanierungsbereiche werden abgeschottet. Teilweise muss mit gerichteter Luftführung gearbeitet werden. Die Schadstoffe werden ausgebaut und verpackt. Einzelne Abschnitte werden fein gereinigt. Die Arbeiten werden durch einen Fachplaner für Gebäudeschadstoffe überwacht.
Doch dann kommt die Überraschung
Nachdem alle Decken entfernt worden sind sieht man wie erwartet eine rohe Decke aus Stahlbeton. Erst bei ganz genauer Betrachtung aus nächster Nähe fällt etwas sehr ungewöhnliches auf.
Asbestpappen als Gleitlager
An einigen Stellen erkennt man in der Fuge zwischen Stahlbetondecke und dem Deckenauflager eine dünne Asbestpappe. Diese Pappe wurde zum Zwecke der Schalldämmung verlegt. Weiterhin wurden nach Öffnung der Decke noch Dichtungsschnüre aus Asbest als Stopfdichtung von Rohrhülsen gefunden.
Entfernung der Pappen ist technisch nicht möglich
Die Asbestpappen können nicht entfernt werden. Dazu müsste man das ganze Gebäude zerlegen. Es wird festgelegt, dass die offenen Ränder mit einer dauerelastischen Versiegelung verschlossen werden. Anschließend erfolgt noch einmal eine komplette Feinreinigung der Sanierungsbereiche.
Daraus haben wir gelernt
Durch den unerwarteten Fund hat sich die Bauzeit verlängert. Natürlich sind dabei auch zusätzliche Kosten angefallen. Der Gutachter hat sehr gewissenhaft gearbeitet. In Zukunft werden sicher auch die ansonsten eher unproblematischen Stahlbetondecken genauer untersucht.